TOPSPOTS IM TECKLENBURGER LAND II


Der zweite Teil meiner Highlights der Tecklenburger Land-Tour führt zu schönen Fachwerkhäusern und Altstädten, der Toskana im Teutoburger Wald, dem heiligen Meer und einem Megalithgrab.  Meine Nichte Lisanne ist wieder als Verstärkung mit dabei und zusammen mit Himiko nehmen wir euch mit zu den Highlights im Tecklenburger Land.


Holperdorper Tal Lienen, Toskana des Teutoburger Waldes

Ich liebe die Toskana, eine zeitlang waren wir da regelmäßig im Urlaub. Die bekannteste Gegend ist dort das Val d’Orcia. Dort gibt es die ganzen Motive, die man aus der Toskana kennt: sanfte Hügellandschaften, Baumalleen und einsame Gehöfte. So einen wunderschönen Ort gibt es auch im Tecklenburger Land: Es ist das Holperdorper Tal, die „Toskana des Teutoburger Waldes“. Aber mit einem großen Unterschied: während die Toskana eine karge trockene Landschaft ist, leuchtet das Tecklenburger Land in saftigen grünen Farben.

Diese Landschaft findet man zwischen den Städten Bad Iburg und Lienen. Zwischen Hügellandschaften liegen einsame Felder und wunderschöne Bauernhöfe. Häufig haben die Gebäude noch Fronten aus Fachwerk und sind mit einem roten Dach versehen. Entlang der Landstraße Holperdorp verlaufen kilometerlang Alleen von Kirschbäumen. Die schönste Zeit ist daher die Blütezeit, wenn ein weißes Blütenmeer aufleuchtet. Wir sind jetzt Mitte Mai da und haben die Blütezeit verpasst. Stattdessen begrüßt uns leuchtend gelber Raps, der mir fast besser gefällt. Die Landschaft sieht jetzt aus wie gemalt. Die Kombination von leuchtenden Feldern, den Bäumen und den schönen Bauernhöfen sieht grandios aus. Rund um das Tal könnt ihr die 13 Kilometer lange Wandertour Teutoschleife Holperdorper gehen oder die Landstraße von Bad Iburg nach Lienen fahren.

Anfahrt/ Parken:
Wanderparkplatz „Am Steinbruch“, 49536 Lienen
Wanderung Richtung der Straße Holperdorp oder die komplette Teutoschleife Holperdorper (13 km).
Alternative: Fahrt von Bad Iburg nach Holperdorp 44, 49536 Lienen, die Kirschbäume stehen entlang der Straße.

Brennweiten/Beste Zeit:
Alle Objektive, Weitwinkel (10 mm) für die Landschaft
Standardzoom (18-50 mm), Telebrennweite (50-300) für die Baumalleen
Morgens, zur Kirschblüte (Mitte bis Ende April je nach Witterung), Rapsblüte (ab Mai).

Hinweise:
Drohne ist im Tal erlaubt, oberhalb im Wald nicht, Drohnenkarte für Details kontrollieren.

X-H1|1/450 sec|f/8|ISO200|30.05,08:27|13.8 mm|
FinePix S5Pro|1/140 sec|f/5.0|ISO250|27.06,19:18|100.0 mm|
FC7303|1/1600 sec|f/2.8|ISO100|30.05,07:33|4.5 mm|
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Das Heilige Meer, Recke

Diesmal geht es zum „Heiligen Meer“ nach Recke. Der Name macht mich direkt neugierig, „Heiliges Meer“ klingt wirklich grandios. Was verbirgt sich dahinter? Der Name „Heilig“ hat keine christliche oder spirituelle Bedeutung. Als Ursprung wird der niederdeutsche oder altsächsische Begriff für tiefes- oder Bruchmeer vermutet. Das letzte Wort beschreibt es gut: Hier befinden sich kleinere und größere Seen, die durch den Einsturz von unterirdischen Salinen (Salzgestein) entstanden sind. Die Löcher füllten sich mit Wasser und das heutige Naturschutzgebiet „Heiliges Meer“ entwickelte sich. Heute verläuft hier die 9 Kilometer lange Teutoschleife Heiliges Meer. Vorbei an den Seen, Heidelandschaften und einzelnen Bäumen verläuft die Wanderung bis an den Mittellandkanal. Wir gehen einen kleineren Teil der Strecke zwischen dem Heiligen Meer und dem Erdfallsee. Leider ist der Zugang zu den Seen an vielen Stellen aus Naturschutzgründen gesperrt.

Wir machen noch einen kleinen Abstecher zum Recker Moor. Nur 10 Kilometer vom Heiligen Meer entfernt, liegt hier eines der am besten erhaltenen Moore in Nordrhein-Westfalen. Jetzt ab Mitte Mai leuchtet das Wollgras schön weiß in der Landschaft. Direkt am Anfang springt uns ein Rehbock über den Weg. Ich kann Himiko kaum halten, der Bock lässt sich aber kaum aus der Ruhe bringen. Im Moor muss der Hund immer an die Leine, hier gibt es zu viele Tiere, die gestört werden könnten. Nach einem Blick vom Aussichtsturm gehen wir zur nächsten Tour. Die schönste Stimmung im Moor ist immer frühmorgens, wenn noch Feuchtigkeit über dem Moor liegt und die Sonne durchkommt. Hier findet ihr einen weiteren Beitrag von mir zum Recker Moor mit mehr Informationen: „Wo das Wollgras leuchtet, im Recker Moor“.

Anfahrt/ Parken:
LWL-Museum für Naturkunde
Bergstraße 1, 49509 Recke

Brennweiten/Beste Zeit:
Weitwinkel (10 -20 mm), um den See oder große Bäume zu fotografieren
Standardzoom (18-50 mm) für Details.
August, wenn die Heidesträucher lila leuchten.
Mai, wenn das Wollgras blüht im Recker Moor.

Hinweise:
Drohne ist nicht erlaubt.
Hunde müssen an die Leine.

X-H1|1/680 sec|f/5.6|ISO320|29.05,16:06|10.0 mm|
X-H1|1/1600 sec|f/5.6|ISO200|29.05,16:27|10.0 mm|

Altstadt Tecklenburg

Unsere nächste Tour führt uns zum nördlichsten Bergstädtchen Deutschlands. Wir sind in Tecklenburg gelandet, das man zu Recht als das kleinere Rothenburg ob der Tauber vergleichen kann. Die Altstadt ist wunderschön: Fachwerkhäuser wechseln sich mit romantischen Gässchen ab. Wir finden einen wunderschönen Marktplatz und sogar einen kleinen Weinberg. Auch der Begriff Bergstädtchen stimmt, über verschiedene Steigungen verläuft unser Spaziergang durch die Stadt. Durch Zufall finden wir sogar eine fotogene Felsformation, die Hexenküche. Mir gefällt auch die Stadtkirche sehr gut. Diese ist aber schwierig zu fotografieren, da sie sehr beengt in der Altstadt liegt.
Da wir das erste Mal hier sind, machen wir eine kleine Tour, um die Stadt zu entdecken. Wir suchen das schiefe blaue Haus. Das Leinweberhaus ist ein Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz. In der Krummacherstraße finden wir es endlich und können einige Fotos davon schießen. Wir sind Sonntagvormittag unterwegs und es sind schon einige Besucher auf Tour. Ich will gerne noch mal abends wieder kommen, um die Stadt in der Dämmerung und mit den ersten angehenden Lichtern zu fotografieren. Neben unserer kleinen Altstadtrunde gibt es noch weitere interessante Ziele in Tecklenburg wie das Wasserschloss Haus Marck und die Ruine der Tecklenburg zu sehen.

Anfahrt/ Parken:
Altstadtparkplatz P2, 49545 Tecklenburg
1,6 Kilometer Spaziergang über den Marktplatz, dem schiefen Haus in der Krummacherstraße, dem Tecklenburger Weinberg bis zum Felsen Hexenküche und zurück.

Brennweiten/Beste Zeit:
Superweitwinkel (10-24mm), um die Gebäude vollständig ins Bild zu bekommen.
Morgens und abends, wo wenig Menschen ins Bild laufen und die Lichtstimmung schöner ist.

X-H1|1/320 sec|f/5.6|ISO200|30.05,11:10|19.1 mm|
X-H1|1/280 sec|f/5.6|ISO250|30.05,11:18|24.0 mm|
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X-H1|1/40 sec|f/6.4|ISO250|30.05,11:43|10.0 mm|


Sloopsteene, Niedringhaussee, Westerkappeln

Beim Ort Westerkappeln besuchen wir die Sloopsteenen. Hier verläuft die 6,7 Kilometer lange Rundwanderung, die Teutoschleife Sloopsteener Seerunde. Direkt beim Parkplatz stoßen wir auf die Sloopsteene. Hierbei handelt es sich um das am besten erhaltene Megalith- und Großsteingrab in Westfalen. Megalithen sind grobe und unbehauene Steine, die einzeln vorlagen und zu Gräbern zusammengesetzt wurden. Die Sloopsteene sollen um die 4000 Jahre alt sein. Wir sind Ende Mai gegen 18:00 Uhr an der Anlage unterwegs. Die Sonne steht schon etwas tiefer und zaubert durch den dichten Wald ein spannendes Licht um die Steine. Zum Fotografieren nutze ich hier ein Weitwinkel und fotografiere aus der tiefen Position gegen die Sonne. Anschließend fahren wir weiter zum zweiten Stopp, dem Niedringhaussee. Das auch unter dem Namen Sundermannsee bekannte Gewässer ist wunderschön und hat auch einen Sandstrand. Wir sind mit dem Auto hingefahren, merken aber, dass es hier gar keine Parkplätze gibt. Der See ist aktuell voller Besucher, sodass wir kaum in Ruhe fotografieren können. Die beste Zeit ist hier eindeutig, wenn keine Besucher am See sind. Frühmorgens ist es am ruhigsten und man kann hier idyllische Bilder hinbekommen.
Laut Drohnenapp liegt hier kein Naturschutzgebiet vor. Daher lasse ich meine Drohne (Dji Mini 2) aufsteigen und fotografiere ein paar Bilder vom Rand aus über dem See.

Anfahrt/ Parken:
Sloopsteinweg 4, 49492 Westerkappeln
Von der Osnabrücker Straße in Westerkappeln fährt man Richtung Lotte. Kurz hinter Westerkappeln
biegt eine Straße links ab in den Wald. Nach ca. 800 Metern findet man am Rand einige Parkplätze, direkt auf der Höhe der Steine. Diese sind auf der rechten Seite im Wald zu finden.
Geht man den Sloopsteinweg 1 Kilometer weiter, gelangt man zum Niedringhaussee.
Direkt vor dem See ist Halteverbot.

Brennweiten/Beste Zeit:
Weitwinkel (10-24 mm), um das Felsengrab vollständig ins Bild zu bekommen.
Vormittags/nachmittags kann man die Sonne als schönen Effekt mit ins Bild nehmen.

Hinweise:
Baden ist im See nicht erlaubt.
Infos zur Teutoschleife findet ihr hier:
https://www.teutoschleifen.de/tour/teutoschleife-sloopsteener-seerunde/

X-H1|1/40 sec|f/5.6|ISO400|29.05,18:16|10.0 mm|
FC7303|1/800 sec|f/2.8|ISO100|29.05,18:57|4.5 mm|


Mettingen

Nach der Naturrunde verschlägt es uns wieder in eine schöne Altstadt. Wir sind in Mettingen, hier gibt es Fachwerkhäuser, Museen und schöne Kirchen zu sehen. Am bekanntesten ist das Tüöttenmuseum. Tödden waren wandernde Händler, die in Westfalen und Holland Stoffe und andere Waren tauschten. Am bekanntesten ist die aus Mettingen stammende Familie Brenninkmeyer, die die Firma C&A gegründet haben. Interessant sind hier neben dem Tüöttenmuseum das Kunstmuseum Draiflessen Collection, welches von der Brenninkmeyer-Familie betrieben wird. Unsere Tour führt uns an den beiden Kirchen vorbei zu den Fachwerkhäusern der Museen. Wir parken in der Clemensstraße direkt vor der evangelischen Kirche. Diese finde ich wunderschön, die Bauweise erinnert mich an Kirchen aus Südosteuropa. Am Marktplatz steht mit der St. Agatha eine weitere fotogene Kirche. Wir gehen weiter vorbei am Tüöttenmuseum, in der Clemensstraße 2 (das Gebäude war bei unserem Besuch geschlossen) bis zum Schulmuseum, auf dem Schultenhof. Hier stehen weitere fotogene Fachwerkhäuser zusammen. Der Schultenhof gilt als Ursprungsort von Mettingen. Jetzt am späten Nachmittag haben wir mit der tiefen Sonne eine tolle Stimmung zwischen den Fachwerkhäusern.

Anfahrt/ Parken:
Clemensstraße, 49497 Mettingen

Brennweiten/Beste Zeit:
Weitwinkel (10 -24 mm), um die Gebäude vollständig ins Bild zu bekommen.
Standardzoom (18-50 mm) für Details.

X-H1|1/140 sec|f/5.0|ISO400|29.05,19:48|10.0 mm|
X-H1|1/125 sec|f/5.0|ISO200|29.05,20:13|10.0 mm|

X-H1|1/500 sec|f/5.0|ISO400|29.05,19:45|10.0 mm|


Das Mühlchen, Ladbergen

Zum Abschluss unserer Tour wollen wir noch eine Mühle aufsuchen. Im Internet finde ich eine kleine fotogene Mühle in Ladbergen. Wir parken direkt in der passend klingenden Mühlenstraße in Ladbergen und stehen direkt vor dem urigen Gebäude. Ich konnte im Internet nicht genau herausfinden, wie das Gebäude aktuell genutzt wird. Als wir davor stehen kommen wir mit Besuchern ins Gespräch, die gerade in die Mühle gehen. Sie wird aktuell als Ferienhaus „das Mühlchen“ vermietet und ist unglaublich fotogen. Direkt am Mühlenbach steht die Mühle und daneben noch ein weiteres schönes Fachwerkhaus. Der Mühlenbach dreht das Mühlrad und die letzten Sonnenstrahlen zaubern eine tolle Stimmung auf den Ort. Was für ein schöner Abschluss an diesem Tag.

Anfahrt/ Parken:
Mühlenstraße 15, 49549 Ladbergen
Wir parken kurz direkt bei der Mühle, die aber nur für Gäste reserviert sind. In der Nähe gibt es weitere Parkplätze

Brennweiten/Beste Zeit:
Weitwinkel (10 -24 mm). Vom Mühlenbach aus sind auch schöne Bilder von der Rückseite der Mühle möglich.
Früher Vormittag / später Nachmittag, wenn die Sonne noch Lichteffekte ins Bild setzt.

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X-H1|2.0 sec|f/7.1|ISO200|29.05,21:15|10.0 mm|
X-H1|0.8 sec|f/6.4|ISO250|29.05,21:19|10.0 mm|
X-H1|7.0 sec|f/7.1|ISO200|29.05,21:23|20.9 mm|






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