Die Externsteine im Teutoburger Wald sind Deutschlands bekannteste Felsformationen. Sie gelten als magischer Ort und tragen den Spitzenamen „Stonehenge Deutschlands“.
Zur Osterzeit bin ich mit Himiko im Teutoburger Wald unterwegs. Unglaublich, es ist Anfang April und statt milder Frühlingstemperaturen verzaubert der einsetzende Schneefall den Teutoburger Wald in eine weiße Winterlandschaft. Meine Eurasier-Hündin Himiko freut sich über den Schnee und wir erkunden die Externsteine. Für mich ist es keine neue Landschaft, ich war schon einige Male hier, aber jedes Mal ist dieser Ort etwas Besonderes.
Wo liegen die Externsteine?
Die Region rund um die Externsteine liegt im Teutoburger Wald, einem knapp 450 Meter hohen Mittelgebirge, das sich über die Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen erstreckt. Die Gegend beginnt im Tecklenburger Land und führt von dort aus vorbei an Städten wie Osnabrück und Bielefeld bis nach Horn-Bad Meinberg im Südosten. Die Externsteine selbst befinden sich am Rande von Horn-Bad Meinberg, etwa 12 Kilometer von Detmold entfernt.
Was macht diesen Ort so einzigartig?
Die markante, etwa 40 Meter hohe Felsformation bei Horn-Bad Meinberg zählt zu den bekanntesten Naturdenkmälern und Felsformationen Deutschlands. Jährlich reisen mehr als 500.000 Besucher zu diesem Ort, der für viele Menschen als spiritueller Kraftort gilt. Insbesondere in der Nacht zum 1. Mai, der Walpurgisnacht, sowie zur Sommersonnenwende zieht er Esoteriker, Druiden, Anhänger von Kelten- und Germanenkulten und weitere spirituelle Gruppen magisch an. Doch nicht nur der mystische Aspekt macht die Externsteine so einzigartig, auch seine menschlichen Spuren aus dem Mittelalter machen diesen Ort so spannend.
Entstehungsgeschichte
Die Externsteine bestehen aus Sandstein, einem sehr weichen Gestein, das durch Verwitterung häufig skurrile Formen bildet. Während der Unteren Kreidezeit erstreckte sich hier ein gewaltiges Meer, das weite Teile des nördlichen Mitteleuropas bedeckte. Im Laufe der Verschiebungen der Erdplatten, die zur Bildung des Teutoburger Waldes führten, wurden Sandablagerungen nach oben gedrückt und formten diese einzigartige Felsformation. Ähnlich wie bei anderen bekannten Sandsteinformationen wie beispielsweise den Tafelbergen in der Sächsischen Schweiz zeugen Muscheln und andere fossile Objekte von dieser Zeit.
Die Herkunft des Namens „Externsteine“ ist nicht eindeutig geklärt. Im Laufe der Geschichte wurden verschiedene Bezeichnungen wie „Agistersten“ im Jahr 1093, „Egestersteine“ im Jahr 1571, „Egerster Stein“ im Jahr 1627 und schließlich der heutige Name verwendet. Eine mögliche Erklärung für den heutigen Namen „Externsteine“ liegt in der altdeutschen Bezeichnung „Egga“, die sich auf einen spitzen Bergrücken oder Felsen bezieht. Damit würde es ja perfekt zu den aus der Landschaft hervorragenden Externsteinen passen.
Was gibt es hier zu sehen?
Nach einem kurzen Sparziergang kommt Ihr auf eine große Lichtung, wo die Externsteine an einem kleinen See, dem Wimbecketeich liegen. Die Felsformation besteht aus 13 freistehenden und bis zu 40 Meter hohen Einzelfelsen aus Sandstein.
Die Externsteine sind unterteilt in mehrere Felsen. Aber es sind nicht nur einfache Felsen. Hier finden sich Höhlen, Treppen und ein im Mittelalter von Steinmetzen erschaffenes Wandrelief. Der bekannteste Einzelfels ist der Grottenfels. Hier ist das berühmte Felsenrelief der Kreuzabnahme zu sehen. Das Kreuzabnahmerelief zeigt Jesus Christus, der von Josef von Arimathäa und Nikodemus vom Kreuz genommen wird. Unterhalb des Kreuzes steht Maria, die Mutter Jesu, und weint.
Das Relief ist sehr detailliert und zeigt die Gesichtszüge und Körperhaltung der Personen sehr genau. Man nimmt an, dass es im 12 . Jahrhundert erstellt wurde.
Es gibt noch weitere Spuren aus vergangenen Zeiten zu sehen, wie den Sargstein oder die Höhenkapelle im Turmfels. Dies ist nur ein kleiner Auszug der spannenden Informationen rund um die Externsteine.
Es gibt verschiedene Sitzgelegenheiten und einzelne Bäume im Park. Der Ort ist idyllisch und spannend zugleich. Zwischen den Felsen öffnet sich ein Spalt und der Weg führt hinaus in den Wald zu verschiedenen Wanderwegen. Auch diese Felsöffnung finde ich grandios, wie das Tor zu einer anderen Welt. Besonders beliebt sind zudem die weiteren Angebote rund um die Externsteine. Eine Nachtwanderung um die Felsen finde ich super spannend. Ich will auf jeden Fall auch mal eine Fototour im Dunkeln zu den Externsteinen machen und diese mit Sternen im Hintergrund fotografieren.
Kann man auf die Felsen klettern?
Ja und Nein. Einfach wild auf die Felsen zu klettern ist nicht erlaubt. Zu bestimmten Zeiten könnt Ihr aber über Treppen und Leitern oben auf die Felsen gelangen. Von hier aus gibt es einen tollen Blick über den Park. Die Tickets kosten aktuell 4€ für Erwachsene und die ermäßigten Tickets liegen bei 2€ (Kinder). Es gibt auch die Möglichkeit Kombitickets für die Externsteine und das Hermannsdenkmal zu kaufen.
Die Öffnungszeiten für den Aussichtpunkt Felsen sind:
Sommersaison: täglich von 10 – 18 Uhr
Wintersaison: Samstag, Sonntag von 11 – 15 Uhr
Auf der Homepage des Landesverband Lippe findet Ihr alle weiteren wichtigen Informationen:
www.externsteine-info.de
Technik:
Superweitwinkel, Weitwinkel
Am schönsten ist der Blick von unten über den Teich mit einem leichten Weitwinkelobjektiv. Hier kann man die Felsen mit seiner Spiegelung fotografieren. Direkt unter den Externsteinen, mit dem Blick nach oben, oder von den Felsen, benötigt man ein Super-Weitwinkel. Für das Bild von oben habe ich Hochformatbilder mit einem Superweitwinkel (12 mm an Vollformat) fotografiert. Daraus habe ich dann ein Panoramabild gebastelt. Für die Details wie das Relief könnt Ihr ein Standard-Zoom (18-50 an DX) nutzen.
Beste Zeit:
Eindeutig Morgens wo es noch ruhig im Park ist. Himiko und ich waren kurz nach Ostern an einem Morgen alleine hier, bei frischem Schnee. Vor allem die bekannten Termine (wie Sommersonnenwende) sollten gemieden werden.
Anfahrt/ Parken:
Externsteiner Str. 35, 32805 Horn-Bad Meinberg.
Hinter dem Infozentrum Externsteine liegt ein großer kostenpflichtiger Parkplatz.
Zum Teich und den Externsteinen sind es ca. 700 Meter Fußweg.
Hinweise für Camper:
In der Nähe der Externsteine liegen einige Campingplätze wie z.B.:
Der „Campingplatz Quellental“
www.campingplatz-quellental.net
oder der „Campingplatz am Waldsee“
www.am-waldsee.de
Drohnen-Infos:
Rund um die Externensteine liegt eine Naturschutz- und ein FFH-Gebiet, der Drohnenflug ist daher hier nicht gestattet. Ich bin 300 Meter weiter zum Wanderwegekreuz E1 – R1 Europawanderweg gegangen. Außerhalb der Verbotszone bin ich mit der Drohne aufgestiegen und habe von meiner Aufstiegsstelle einige Bilder aus der Entfernung aufgenommen.
Weitere Ziele in der Nähe:
Das Hermannsdenkmal
Das Hermannsdenkmal ist eines der Kaiserdenkmäler und liegt in der Nähe des Ortsteils Hiddesen auf dem Gebiet der Stadt Detmold. Das Denkmal soll an den Cheruskerfürsten Arminius erinnern und an die Schlacht im Teutoburger Wald.
www.hermannsdenkmal.de
Die Ruine Falkenburg
Die Ruine Falkenburg im Teutoburger Wald ist eine Burgruine in der Gemarkung Detmold im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe. Die einstige Höhenburg wurde ab etwa 1190 erbaut und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts verlassen.
Kirchenruine Haustenbeck
Die evangelische Kirche Haustenbeck war eine von 1685 bis 1939 bestehende Kirche im Dorf Haustenbeck. Heute ist die Kirchenruine ein Baudenkmal der Gemeinde Schlangen. Einst war das Gebäude ein schlichter barocker Rechteckbau, heutzutage ist an dieser Stelle nur noch eine Ruine zu finden.
Die Externsteine im Teutoburger Wald sind immer wieder grandios. Wie sind eure Erfahrungen hier? Schreibt es gerne in die Kommentare.
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