Gipfelkreuz und Aussichtspunkt, der Rötzenfels im Pfälzerwald


Im Januar fahre ich mit meinem Kollegen Günter in den Pfälzerwald. Während uns zu Hause in der Rheinebene ein Dauergrau aus Hochnebel und Wolken fast den ganzen Januar die Stimmung vermiest, sehe ich auf der Webcam im Pfälzerwald häufig die Sonne scheinen.

Spontan machen wir uns auf, um den Rötzenfelsen und weitere Steinformationen aufzusuchen. Der Rötzenfels ist einer der imposantesten Orte im Pfälzerwald. Er liegt an der Südseite des 460 Meter hohen Rötzenberges. Er ist ein langezogenes Felsriff, seine Steilwand geht 50 Meter in die Tiefe. An seinem Ende gibt es einen fotogenen Felsen mit einem Gipfelkreuz zu sehen. Von hier oben hat man einen besonders exponierten und auch freien Blick in den Pfälzerwald. Richtung Nord-Ost ist die Burg Trifels mit dem Asselstein davor zu sehen. Einzigartig ist der Blick Richtung Süden in die wilde Natur. Ein menschliches Relikt ist die Burgruine Lindelbrunn. Von der Burgruine aus, ist der Rötzenberg mit dem Rötzenfels am besten sichtbar.

X-T20|1/2400 sec|f/4.0|ISO200|19.04,13:54|55.0 mm|
X-H1|1/1600 sec|f/4.0|ISO400|14.01,10:54|10.0 mm|

Der Rötzenfels liegt ca. 20 Minuten von Dahn entfernt beim Ort Gossersweiler-Stein. Mitte Januar geht die Sonne in Dahn um 08:20 Uhr auf. Da wir noch vor dem Sonnenaufgang auf dem Felsen sein wollen, fahren wir um 06:30 Uhr von unserem Hotel los. Um 07:00 Uhr parken wir pünktlich beim Sportplatz in Gossersweiler-Stein und wandern den Berg hinauf. Nach 1.3 Kilometern und 100 Höhenmetern erreichen wir das Felsplateau. Dort befindet sich eine Sitzbank von der man einen grandiosen Blick über den Pfälzerwald hat. Links geht der Weg weiter bis zum Gipfelkreuz. Neben der Hangkante liegt ein länglicher mehrere Meter langer und ca. 2 Meter hoher Felsen. Hier muss man auf jeden Fall auf der linken, zum Wald gewandten Seite, am Felsen vorbeigehen. Es ist nur ein schmaler Pfad, auf dem ihr aufpassen müsst. Auf keinen Fall dürft ihr auf der rechten Seite vom Felsen gehen. Hier fällt nämlich direkt die lange Steilwand ab. Bei meinem ersten Besuch am Rötzenfelsen, war ich hier nachts unterwegs. Da ich den Weg nicht kannte, wollte ich zuerst rechts vorbeigehen, bis ich zum Glück den Abgrund erkannt habe. Aber noch mal zurück zum richtigen Weg. Nach ca. 20 Metern gelangt man dann zum Felsen mit dem Gipfelkreuz.
Was diesen Ort auch so spektakulär macht: Der Felsen ist Richtung Osten ausgerichtet. Im Winter, Frühling und Herbst kann man von hier aus gut den Sonnenaufgang fotografieren. Da die Sonne im Sommer viel früher aufgeht, startet der Sonnenaufgang dann links versetzt vom Felsen.

X-H1|1/340 sec|f/5.0|ISO200|14.01,09:48|10.0 mm|
FC3411|1/640 sec|f/2.8|ISO100|14.01,08:50|8.4 mm|

Unser Besuch zu einer untypischen Zeit (die meisten Wanderer sind vom Frühling bis zum Herbst hier unterwegs) hat einen großen Vorteil: Wir sind fast alleine am Felsen. Normalerweise sind gerade am Wochenende hier häufig schon in der Früh Fotografen unterwegs und warten auf den Sonnenaufgang. Da das Felsplateau sehr klein ist, ist es dann auch schwierig einen geeigneten Fotoplatz zu bekommen. Auch der Blick auf den Felsen mit dem Gipfelkreuz ist dann häufig belegt. Wir treffen zwei Einheimische, die morgens kurz zum Fotografieren gekommen sind. Wir erleben einen schönen Sonnenaufgang mit netten Gesprächen.

Zur Technik:
Zum Fotografieren benötigt man vor dem Gipfelkreuz ein Weitwinkelobjektiv. Ich nutze hier ein 10 mm Objektiv an DX. Zusätzlich habe ich hier noch ein Teleobjektiv, mit Brennweiten zwischen 50 und 200 mm an DX eingesetzt, um die Felsen und Burgen ins Bild zu bekommen. Besonders gut gefällt mir hier das Foto der Burg Trifels mit dem Asselstein davor. Das Foto habe ich mit 180 mm fotografiert. Die Ortschaften unterhalb der Ebene wurden mit dieser Brennweite ausgeblendet, nur die Burg und die Felsen bleiben sichtbar. Die Telebrennweite erzeugt hier eine verdichtete Atmosphäre.

An diesem Tag hatte ich auch zum ersten Mal meinen neuen Rucksack im Einsatz, den Mindshift Gear Rotation Pro 50L+. Den Rucksack werde ich noch mal separat in einem Beitrag vorstellen. Seine Besonderheit ist der Zugriff auf mehrere Kameras, ohne den Rucksack abzusetzen.

X-S10|1/8 sec|f/4.7|ISO200|14.01,08:00|181.1 mm|
X-S10|1/220 sec|f/4.2|ISO200|14.01,08:17|104.9 mm|

Ein Hinweis gibt es zur Drohnen-Nutzung und zum Betreten des Felsens. Zur Brutzeit der Wanderfalken kann der Rötzenfels selbst für Besucher gesperrt sein. Wir waren einmal im April da und konnten dann nicht zum Gipfelkreuz. Mehr Infos zu den Sperrungen findet Ihr hier:
https://www.wanderfalkenschutz-rlp.de/htm/felsen.html

Der Drohnenflug ist an vielen Orten rund um Dahn verboten, da sich hier ein Vogelschutzgebiet befindet. Über die Untere Naturschutzbehörde habe ich für den Januar unter strengen Auflagen eine Freigabe für einen Flug bekommen. Deshalb konnte ich an diesem Tag dann an einigen Stellen Drohnenflüge durchführen. Viele Felsen sind im Wald eingewachsen und erst aus dieser erhöhten Perspektive gut sichtbar. Das Drohnenbild zeigt, wie schmal und steil der Rötzenfels ist.

Der folgende Blog-Artikel zeigt euch mehr Felsen aus der Drohnenperspektive:
https://fototour-deutschland.de/portfolios/dji-air2s-pfaelzer-wald-drohnenperspektive/

Beste Zeit:
Morgens, Sonnenaufgang, Nebelstimmungen.

Brennweiten / Technik:
Superweitwinkel, Teleobjektiv

Anfahrt/ Parken:
Sportplatz SV Gossersweiler-Stein
76857 Gossersweiler-Stein
1.4 Kilometer Aufstieg bis zum Rötzenfels







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