Himiko und ich sind diesmal unterwegs am Rande des Harzes. Hier liegt ein besonderer Spot. Seit ich diesen Ort zum ersten Mal auf Instagram gesehen habe, war ich total ergriffen und musste direkt herausfinden: Wo liegt dieser Ort? Es sind die Klusberge beim Ort Halberstadt.
Ende November 2021 habe ich mich hier mit Uwe Prätel für einen Video-Dreh für das MDR Frühstücksfernsehen verabredet.
Die Klusberge sind eine 190 Meter hohe Hügelfläche. Eingebettet in einem Wald gibt es hier mehrere fotogene Felsformationen. Die Felsen sind nicht so bekannt wie die Teufelsmauern bei Thale, aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Es gibt hier drei Felsformationen: Die Teufelskanzel, den Fünffingerfelsen und die Hauptattraktion den Klusfelsen.
Als ich ein Bild davon gesehen hatte, musste ich an eine Ruine aus dem ersten Herr der Ringe Filme denken. Und zwar an den Wachtturm von Amon Sûl auf der Wetterspitze. Hier werden die Hobbits nachts von den Nazgûl überrascht. Auch der Klusfelsen liegt wie eine verfallene Burg auf einer Anhöhe. Er ist ein an die 60 Meter langer Felsen. Wie die Teufelsmauern oder die Externsteine ist er auch aus Sandstein gebaut. Das ist eine sehr weiche Gesteinsart, die durch Verwitterung skurrile Formen bilden kann. Hier wurden sogar einige Höhlen in den Felsen gegraben. Dadurch sieht der Klusfelsen wie eine verfalle Burg aus.
Um das Jahr 1070 gab es die erste Erwähnung, ein Einsiedler durfte sich hier niederlassen. Das erklärt auch seinen Namen: Ein Klausner war ein Einsiedler, es entstand sein Name, die Klusberge. Der obere Felsenraum ist an die 10 Meter lang, es gab auch eine Kapelle, im Sandstein soll noch ein Kreuz zu sehen sein.
Leider wurden einige Stellen beschädigt und die große Höhle wurde wegen Einsturzgefahr gesperrt. Unterhalb des Klusfelsens liegen auch abgebrochene Sandsteine. Auf den Felsen soll auch nicht rum geklettert werden, um diesen vor weiteren Schäden zu bewahren. Leider halten sich nicht alle Besucher daran. Es gibt aber noch eine kleine offene Höhle, die ich auch sehr fotogen finde.
Wie fotografiere ich hier am besten?
Den schönsten Blick auf den Klusfelsen gibt es von den beiden anderen Felsformationen aus (dem 5-Fingerfelsen und der Teufelskanzel). Hier benötigt man ein Standard-Zoom (15-55 mm), um den Felsen eingebettet in der Landschaft zu zeigen. Unterhalb des Felsens oder vom Felsplateau aus benötige ich ein Superweitwinkel. Mir gefallen auch Fotos mit dem Superweitwinkel und der einfallenden Sonne in der Höhle.
Drohne:
Den besten Blick auf den Felsen gibt es hier mit einer Drohne. Und zum Glück darf ich diese hier auch fliegen lassen, hier ist kein Naturschutzgebiet und die nächsten sensiblen Objekte sind weit entfernt. Worauf ich hier aber achten muss, sind die vielen Menschen, vor allem am Wochenende. Ich konnte erst am Montag in der Frühe in Ruhe und alleine meine Drohne hier starten lassen. Dabei entstand auch mein Lieblingsbild: Himiko und ich stehen in der Dämmerung, ich halte eine Leuchte in der Hand.
Tipp:
Ein Tipp zum Fünffingerfelsen. Als wir das erste Mal auf ihn zugehen, bin ich irritiert, von unten sehe ich nur Felstürme, die wie Finger aussehen. Erst von der Rückseite bzw. vom Klusfelsen aus, sieht man seine 5 Finger am besten.
Halberstadt:
Man sollte sich auch Zeit nehmen, um die Altstadt von Halberstadt zu besuchen. Diese ist wunderschön mit seiner tollen Architektur.
Brennweiten / Beste Zeit:
Direkt beim oder unterhalb des Klusfelsen ist ein Super-Winkel (10-20 mm) nötig.
Von den anderen Felsen aus: 18-55 mm an DX.
Morgens oder später Nachmittag, wenn die Sonne die Felsen beleuchtet.
Anfahrt/ Parken:
Vor der Klus 1, 38820 Halberstadt
Vom Parkplatz aus sind es 800 Meter zu den Felsen.
Leave a reply