Obwohl ich mittlerweile schon seit über zehn Jahren fotografisch im Westerwald unterwegs bin und viele interessante Orte gesehen habe, war ich bisher noch nie an der Hohen Ley in der Kroppacher Schweiz. Schon lange hatte ich mir vorgenommen, dorthin zu fahren – die Fotos im Internet sahen sehr spannend aus: eine markante Felskuppe mit einem imposanten Gipfelkreuz und ein fast alpiner Blick mitten im Westerwald.
Was ist überhaupt eine „Ley“?
„Ley“ ist ein Synonym für das deutsche Wort „Fels“. Dementsprechend bedeutet „Hohe Ley“ so viel wie „hoher Fels“ oder „hohe Felsformation“. Der Begriff taucht häufig im Rheinland, im Westerwald, im Siegerland und an der Mosel auf.
Gibt es mehrere Hohe Leys?
Ja, da die Bezeichnung „hoher Fels“ auf mehrere Felsformationen zutrifft, wird sie öfter verwendet. Allein im Westerwald gibt es zwei Hohe Leys. Die andere befindet sich auf dem Mudersbacher Hauberg, am Rand des Westerwaldes im Siegerland.
Wo liegt die Hohe Ley in der Kroppacher Schweiz?
Die Kroppacher Schweiz ist eine malerische Landschaft rund um den Ort Kroppach, die vom Fluss Nister durchflossen wird. Die Hohe Ley liegt oberhalb des kleinen Ortes Astert. Meine Hündin und ich sind während einer Wanderung auf dem WesterwaldSteig (Etappe 11) von Limbach aus nach etwa 4 Kilometern dort vorbeigekommen.
Was ist das Besondere an der Hohen Ley?
Der Ort ist unglaublich fotogen: Längliche Felsklippen ragen exponiert aus dem Waldhang hervor. Mit dem weißen Gipfelkreuz wirkt die Szene fast wie in den Alpen. Auch der Ausblick ins Tal und auf die Nister ist wunderschön. Man kann auf den Felsen sitzen, sollte aber unbedingt vorsichtig sein, da es am Rand steil hinuntergeht. Unterhalb des Kreuzes befindet sich eine kleine Bank, und auch am Wanderweg davor gibt es eine Sitzgelegenheit.
Geologisch ist der Ort ebenfalls interessant: Die Felsen bestehen nicht aus Basalt – wie an vielen anderen Stellen im Westerwald – sondern aus Schiefergestein.
Anfahrt und Parken
Neben dem Zugang über den WesterwaldSteig gibt es die Möglichkeit, an der Landstraße K20 zwischen Astert und Limbach in einer kleinen Parkbucht im Wald zu parken. Dies ist jedoch kein offizieller Parkplatz. Von dort sind es etwa 350 Meter zu Fuß bis zum Aussichtspunkt.
Fototipps
Der Platz auf der Hohen Ley ist sehr beengt. Daher empfiehlt sich ein Superweitwinkelobjektiv oder beim Smartphone die Weitwinkel-Funktion. Alternativ lässt sich gut ein Panorama aufnehmen.
Beste Zeit
Das Gipfelkreuz ist nach Süden ausgerichtet, sodass sich sowohl Sonnenaufgangs- als auch Sonnenuntergangsstimmungen sehr schön fotografieren lassen. Besonders reizvoll sind Frühling und Herbst.
Drohnen-Infos
Die Hohe Ley liegt in einem FFH-Schutzgebiet, daher ist Drohnenflug hier normalerweise nicht erlaubt. Ich selbst hatte eine entsprechende Ausnahmegenehmigung.
Weitere Ziele in der Nähe
Die Dachschiefergrube Assberg ist die älteste und größte Schiefergrube im Westerwald. Ein 20 Meter tiefer Stollen, der in den Berg hineinführt, ist jederzeit frei und kostenlos zugänglich.
Das Café Wilhelmsteg – Café, Zeltplatz und Veranstaltungsort für Wildnistage – liegt direkt an der Nister, am WesterwaldSteig (Etappe 10). Mehr Infos findet Ihr hier:
https://wilhelmsteg.de
Das „Deutsche Eck“ im Westerwald ist in eine grüne Auenlandschaft eingebettet und ein beliebtes Ziel für Wanderer. An dieser Stelle mündet die Kleine Nister in die Große Nister. Dieser Zusammenfluss verleiht dem Ort seinen besonderen Namen – in Anlehnung an das bekannte „Deutsche Eck“ in Koblenz.
Der Naturpfad Weltende ist eine empfehlenswerte Wanderroute mit einer Länge von 6–8 Kilometern. Am gleichnamigen Aussichtspunkt „Weltende“ eröffnet sich ein herrlicher Panoramablick ins Tal.
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